Natürlich muss gesagt werden, dass sie – wie jedes andere vielseitige Gerät auch – den Nachteil hat, dass sie für die verschiedenen speziellen Aufgaben, z.B. Grubbern nicht so ideal ausgelegt ist, wie ein nur dafür gebauter Grubber. Auch einreihiges Hacken ist mit der guten alten Meyer-Hacke tendenziell besser durchzuführen als mit der Kassine. Insbesondere in den Wendungen merkt man doch den erheblichen Gewichtsunterschied zwischen der spezialisierten Hacke und der massiveren Kassine.
Insgesamt ist die Kassine für ein meist einreihiges Gerät ziemlich schwer. Um die Arbeit mit nur einer Person, die gleichzeitig das Pferd und die Kassine insbesondere in den Wendungen führt, leisten zu können, bedarf es erstes eines gut ausgebildeten Pferdes und zweitens einer guten “Gewusst-Wie”-Technik um elegant und mühelos zu wenden.
Und hier findet sich auch eine der Besonderheiten der Kassine:
Die Kassine kann vorne entweder mit einem mittigen Rad oder mit zwei außen stehenden Rädern benutzt werden.
Hier mit mittigem Rad und zwei vibrierenden Zinken und einem Tiefenlockerer. Es wird zwischen den Dämmen in den Tälern gearbeitet.
Die Kassine mit zwei Rädern vorne und Scheiben hinten um Dämme aufzuhäufeln oder bestehende Dämme nachzubearbeiten. Die Räder fahren rechts und links vom Damm und werden so geführt. Damit das Pferd nicht in der Mitte auf dem Damm läuft, sondern recht oder links daneben, gibt es vorne eine Möglichkeit das Pferd versetzt anzuhängen. In den Wendungen rutscht die Anhängung des Ortsscheites automatisch auf die andere Seite – wenn man gut lenkt ?
Um die Kassine mühelos zum Acker zu transportieren ist hier noch ein drittes Rad zwischen die Scheiben montiert.
In der Wendung mit zwei Rädern kommt die Besonderheit der Kassine zum Tragen: Durch einen Hebel am Handgriff kann die Achse der zwei Räder gelöst werden und die Räder können sich in die Wendung drehen. Mit feststehenden Rädern würde die Kassine zu leicht umkippen. Nach der Wendung rastet die Achse wieder fest ein.
Hier der Grundrahmen…
… und die verschiedenen Anbauteile, die der Verein FreiLand e.V. derzeit besitzt.
(in der Werkstatt von Prommata)
(alles heile und vollständig zu Hause angekommen).
Es gibt noch viel mehr Anbaumöglichkeiten – und der FreiLand e.V. würde gerne weitere Teile erwerben, weswegen er sich über Spenden freut.
Hier mit 5 Zinken als Grubber umgebaut.
…Da guckste… Hier ein Experiment mit 6 Scheiben als Scheibenegge – war nicht erfolgreich…